Wenn man sich mit Sozialer Arbeit im virtuellen Raum beschäftigt, darf man auch den Aspekt des Ablebens nicht vergessen. Im Zeitalter der “Neuen Medien” wo Menschen sich immer mehr im Internet bewegen, gilt es, den richtigen Umgang mit Daten und Profilen Verstorbener zu finden. So stellt sich die Frage, was mit Email-Accounts, Online-Abonnements, Online-Shops, Profilen in Sozialen Netzwerken, Foren, Chats etc. nach dem Ableben zu geschehen hat. Google hat als erster Internet-Dienst-Anbieter auf die Notwendigkeit, Lösungen zu entwickeln, reagiert und einen entsprechenden Dienst implementiert. In den Kontoeinstellungen ist es den BenutzerInnen möglich, festzulegen was mit ihren digitalen Hinterlassenschaften zu geschehen hat. Es gibt auch digitale Nachlassverwalter, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben.
Deutschlandfunk hat sich mit diesem Thema auseinander gesetzt und bereits kurze (Hör)Beiträge gebracht:
Die ISPA (Internet Service Providers Austria) hat im Rahmen des Safer Internet-Projekts “Digitaler Nachlass” der EU ein Informationsblatt erarbeitet, welches einen kurzen Überblick gibt, welche Maßnahmen gesetzt werden sollten, um Daten vor und nach dem Ableben stressfrei organisieren zu können.
Digitaler Nachlass: Vorbereitung erspart Stress und Unklarheit
Erste rechtliche Informationen zum Thema hat Rechtsanwalt Dr. Clemes Thiele in folgendem Artikel gegeben:
Der digitale Nachlass – Erbrechtliches zum Internet und seinen Diensten
Grundsätzlich ist zu sagen, dass das Bewusstsein der BenutzerInnen noch geschärft werden muss. Das Thema der digitalen Nachlassverwaltung steckt noch in den Kinderschuhen. Oft ist es alles andere als einfach herauszufinden welche Angebote Verstorbene überhaupt genutzt haben. Eine weitere Schwierigkeit stellt dann der Zugang zu den jeweiligen Daten und Diensten dar. Ebenfalls zu bedenken ist der Datenschutz und die Tatsache, dass es im Internet vielleicht auch Informationen geben kann, die man lieber auch über den Tod hinaus vor den Hinterbliebenen geheim halten würde oder die man von Verstorbenen vielleicht gar nicht wissen will. Dementsprechend sensibel ist auch mit dem digitalen Nachlass umzugehen.